Essen und Trinken in Chile
Auf den Tisch kommt in Chile vor allem deftige Hausmannskost: Viel Fleisch, vor allem von Rind und Huhn, Reis und Kartoffeln, dazu leckeres Obst und Gemüse von den fruchtbaren Feldern der Zentralzone. Obwohl das Land mit seiner 5000 km langen Küste prädestiniert ist für den Konsum von Fisch und Meeresfrüchten, essen die Chilenen diese vergleichsweise selten. Dennoch gehören die frischen Gaben des Pazifiks auf fast jede Speisekarte.
Kaffee und Cafés
Die Kaffeekultur in Chile hat in den letzten Jahren einen Sprung gemacht. Wo bis vor einigen Jahren nur Nescafé serviert wurde, stehen heute Espressomaschinen, und die Cafés wetteifern mit Gourmetbohnen aus den besten Kaffee-Anbaugebieten um die Gunst der Kunden. In einfacheren Lokalen sollte man dennoch nach "café café" oder "café espress" fragen.
Eine besondere chilenische Spezialität ist fast nur im Zentrum Santiagos zu finden: Café con Piernas (Café mit Beinen) nennen die Chilenen diese schummrigen Stätten, in denen in graue Anzüge gekleidete Männer - ein eher zweifelhaftes Vergnügen für Frauen - sich von jungen Damen in Miniröcken, Bikinis oder Dessous ihren "espress", "café con leche" oder "cortado" (mit wenig Milch) reichen lassen.
Naturkost & Bioläden
Das Angebot an natürlichen, organischen Nahrungsmitteln hat sich in den letzten Jahren spürbar verbessert. Mittlerweile verfügen auch die Supermärkte über eine wachsende Abteilung "productos orgánicos", und zwischen den ewigen weißen Semmeln versteckt sich das eine oder andere etwas dunklere Brot. Echtes Vollkornbrot und frische Naturkost findet man freilich eher bei kleinen, alternativen Anbietern wie diesen:
- El Árbol, Huelén 74, Providencia. Vegetarisches Restaurant mit Bioladen. Brot, organisches Obst und Gemüse, Naturkosmetik etc.
- Planta Maestra, Manuel Montt 187, Providencia. Bioladen mit Obst, Gemüse, Vollkornkost und Kosmetik.
- La Chakra, Sánchez Fontecilla 534, Las Condes. Vegetarisches Café und Verkauf organischer Produkte.
Vorsichtsmaßnahmen
Obwohl Chile ein Land mit hohen Hygienestandards ist, sollte man als Ausländer seinem Magen Zeit geben, sich anzupassen, und beim Essen zumindest in der ersten Zeit einige Ratschläge beachten:
- Das Leitungswasser hat zwar Trinkwasserqualität, ist aber stark gechlort. Am besten Getränke mit Leitungswasser und Eiswürfeln meiden
- Im Zweifelsfall auf grünen Salat, ungeschälte Tomaten, Kräuter und Erdbeeren verzichten, da diese nicht immer mit einwandfreiem Wasser bewässert werden
- Vorzugsweise gekochtes Gemüse verzehren
- Fisch & Meeresfrüchte nur gekocht oder gebraten zu sich nehmen
- Stände auf der Straße meiden
Marea Roja: Diese Epidemie giftiger Mikroalgen, die sich in Muscheln anreichern, sucht in periodischen Abständen Patagonien und Südchile heim. Im Zweifelsfall keine ungekochten Schalentiere essen!
Trinkgeld
In Restaurants und Cafés ist ein Trinkgeld von 10 Prozent üblich. Dieses ist meist am Ende der Rechnung aufgeführt und beim Bezahlen wird man gefragt, ob man den Betrag mit oder ohne Trinkgeld begleichen möchte. Es ist nicht üblich, das Trinkgeld nach dem Bezahlen auf dem Tisch zurückzulassen.